Freitag, 30. Januar 2009

Vila Joiosa

Ausflug nach Vila Joiosa, einer Stadt an der Küste nördlich von Alicante, an der Strecke der Schmalspurbahn, die von Alacant nach Denia führt. In den letzten Jahren wurde diese Strecke beträchtlich modernisiert, und jetzt ist die Bahnverbindung der Provinzhauptstadt mit ihrer Küste nach Norden hin bis zur Grenze mit der Provinz Valencia perfekt.

An der Haltestelle El Campello mußten wir umsteigen. Unglaublich ist, was das frühere Stationsgenäude ersetzen muß: das graue Gebäude, das zu sehen ist, ist nicht etwa die Einfahrt zu einer Tiefgarage, sondern der neue Bahnhof; gewiß, er hat eine Wirtschaft, aber ...

Vila Joiosa bildet auch dadurch eine Besonderheit, daß man dort die Fassaden von vielen seiner Häuser sehr farbig streicht:

Andererseits, die Stadtentwicklung nimmt ihren Lauf, und die Konsequenzen sind gut sichtbar - ein leerer Raum, von dem man nicht weiß, welche Neugestaltung ihn erwartet:

Die Stadt ist durch einen Fluß geteilt, was den Blick auf sehr schöne Aussichten öffnet:

... bis zur Einmündung des Flusses in das Meer:

Donnerstag, 29. Januar 2009

Alacant am Rand

Die Tage in Alacant wohnte ich bei Freunden, deren Haus ziemlich weit draußen liegt, etwas von der Küste weg im Nordwesten. Um ins Stadtzentrum zu kommen, gibt es eine gute Busverbindung, aber ein paar Mal zog ich es vor, zu Fuß zu laufen, ein Weg von etwa einer 3/4 Stunde, sofern Du Dich nicht irgendwo aufhältst oder Umwege machst, um mehr zu sehen.

Hier einige Eindrücke von diesen die Randgebiete der Provinzhauptstadt durchquerenden Spaziergängen; Eindrücke, die von dem abweichen, was man vom Zentrum und der Küste auf den Postkarten sieht:

Auf einmal sehe ich den Wegweiser zu einer Öffentlichen Bibliothek:

Ich biege rechts ein, um mich ihr zu nähern, und durch die Calle de la Isla de Cuba gehend nehme ich wirklich einen Kontrast der Stile wahr!:

In das so moderne Gebäude eintretend fand ich die Bibliothek nicht, aber stattdessen Räume für die älteren Leute sowie für kulturelle Aktivitäten - alles wirklich recht gut! - das nächste Mal werde ich die Bibliothek mit größerer Entschlossenheit suchen müssen ...

Im Eingangsbereich ein sehr nettes Plakat, das zum Karneval einlud, mit einer Anspielung an das "Begräbnis der Sardinen" (ein Fest, von dem ich bis zu jenem Augenblick nicht das geringste wußte):

Vor der Fortsetzung des Weges zwei Außenaufnahmen dieses Gebäudes, das, wiewohl ich kein Freund von futuristischer Architektur bin, mir durchaus gefiel, vielleicht aber auch gerade des Kontrastes zu der Architektur wegen, die es umgibt:

Danach erreicht man den ehemaligen "Mercado de Campoamor", ein seit langem bestehender Markt in früher recht zentraler Lage, der vor einiger Zeit nach weiter auswärts verlegt wurde, aber immer noch mit einer akzeptablen Entfernung vom Stadtzentrum. Mehr ein Markt als ein Flohmarkt, aber interessant und farbig:

Von hier ist es nicht mehr weit zur Stadtmitte; die letzten Eindrücke bildet diese (wiederauferstehende?) Palme vor einer Cafetería:

... und dieses Spiel von Farben und Formen, nicht mehr als das Schaufenster eines Früchteladens:

Mittwoch, 28. Januar 2009

Alacant / II

Die Züge in Spanien sind nicht mehr die von früher: jetzt kann man in weniger als 5 Stunden von Segovia nach Alacant gelangen, ohne in Madrid umsteigen zu müssen! So war's möglich, am Nachmittag des vorangegangen Tages den Winter in Segovia zurückzulassen und sich zum Frühling in Alicante zu begeben.

Wieder einmal Aufnahme des Kontaktes mit dieser Großstadt der Levante: mitten im Zentrum wurde ein Haus abgerissen (interessant wäre, ein Photo dieses verschwundenen Gebäudes zu sehen), und das öffnet den Blick auf ein anderes Gebäude (C/ Pintor Sorolla Ecke C/ Tomás Lopez Torregrosa), das bald so auch nicht mehr zu sehen sein wird:

Es zieht uns aber in die weniger modernen und weniger dynamischen Viertel, wo die Straßen so eng sind, daß sich zur Aufnahme einer Fassade keine andere Perspektive bietet als diese:

oder als Alternative diese, die Fassade zerstückelnd, den Blick Photo für Photo emporhebend:

Auf der Plaza Nuestra Señora del Remedio eine der wenigen verbleibenden Läden, in denen Du noch in angenehmer Weise Einkäufe erledigen kannst:

Gegenüber wurden noch im April des vergangene Jahres die Fassaden eines prächtigen Gebäudes respektiert:

Heute gibt es keine Spur mehr von dieser Fassade.- Im Laden erledigen wir einige Einkäufe, erleben dabei einen Hauch von Lebensqualität, die anderswo in diesem Bereich verschwunden ist:

Montag, 26. Januar 2009

Der Zug kam zu spät

Seit Ende August 2008 befuhr kein Zug mehr die Linie Madrid-Aranda-Burgos. Warum? Wegen der Arbeiten an der neuen Station Burgos, so die lächerliche Erklärung, die RENFE (eine der beiden - immer noch recht staatlichen - Eisenbahngesellschaften) abgab.

Am 26.1.2009 sollte der erste Zug nach diesen 5 Monaten verkehren! Für mich Grund genug, um mich zum ehemaligen und verkommenen Bahnhof von Maderuelo (oder Maderuelo-Linares) zu begeben

um diesen Zug passieren zu sehen.

Er sollte um 16:33 h in Aranda ankommen, so daß ich annahm, daß ich, wenn ich um 15:45 h beim Bahnhof Maderuelo (beim Kilometer 157,9) ankäme, mehr als die Garantie hätte, den Zug an dieser Stelle vorbeifahren zu sehen.

Das Warten wurde mir lang und gab mir Zeit, um Details der verrosteten Schienen zu untersuchen, die vor 30 Jahren gelegt wurden:

Es war an jenem Tag durchaus nicht warm, des kalten Windes wegen, obgleich die Sonne sich zeitweise sehen ließ und Lust auf brillante Photographien vom Zug machte. Aber nichts, der Zug ließ sich nicht sehen! Am Ende war ich der andauernden Betrachtung der in der Tat ansprechenden Landschaft

leid und fuhr der Kälte und Langeweile wegen um 16:45 h wieder ab.

Am folgenden Tag erfuhr ich, daß der Zug mit 65-minütiger Verspätung (also etwa gegen 17:15 h) vorbeifuhr, mit einem einzigen Passagier.

Samstag, 24. Januar 2009

Der Riaza tritt über die Ufer

Ein Nachbar kommt vorbei und berichtet, daß er auf der Fahrt nach Maderuelo, die Brücke von Alconadilla überquerend, den Fluß Riaza mit einer unglaublich starken Strömung gesehen hätte, so, wie er es vielleicht in seinem Leben noch nicht habe beobachten können (und dieser Nachbar ist nicht jünger als ich und war unverfleichlich öfter und länger in diesem Dorf als ich!).

Sofort machten wir uns auf den Weg, um das Ereignis zu betrachten; hier die östliche Seite der Brücke von Alconadilla:

und anschließend, einen Hügel hinaufsteigend, die gleiche Brücke und das Tal des Riaza in Richtung von Alconada de Maderuelo:

Die Brücke aus größerer Nähe gesehen:

und etwa 24 Stunden später aus etwa der gleichen Perspektive; man sieht, daß die Strömung etwas nachgelassen hat, aber auch nicht sehr:

Flußaufwärts (das heißt: gen Osten, bevor der Fluß Bercimuel mündet) sind diese Landschaften wahrzunehmen:

Und danach wiederum, von der Straße aus, die auf der Höhe nördlich des Flusses verläuft, läßt sich auf der Höhe von Alconadilla die Einmündung des Bercimuel in den Riaza beobachten, bevor dieser die bereits bekannte Brücke dieses Dorfes passiert:

Freitag, 16. Januar 2009

Vergnügen am Elend

Ich bekomme eine elektronische Nachricht von der "Süddeutschen Zeitung", mit der diese für ihr SZ-Magazin wirbt; sie beginnt so:


Liebe Leserinnen und Leser,

in Deutschland sind rund 60000 Frauen obdachlos. Und es werden mehr. Drei von ihnen haben uns ihre Geschichte erzählt: über ein Leben voller Scham, Angst und Gewalt. Aber auch Kampfgeist.

Viel Vergnügen bei der Lektüre.
Die Redaktion des SZ-Magazins

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/27824

...


Nicht die sprachliche Holprigkeit war es, über die ich stolperte, sondern der Ausrutscher der Sprache der Werbung, der den Lesern Vergnügen am Elend wünscht...

Donnerstag, 15. Januar 2009

Personenbeförderung auf Anforderung

Was die öffentlichen Dienstleistungen angeht gibt es ein phantstisches Angebot, das des TRANSPORTE a la DEMANDA (Personenbeförderung auf Anforderung), angeboten von der Junta de Castilla y León (der Regierung der betreffenden Autonomen Region).

Die Broschüre, die über Einzelheiten (Strecken und Fahrpläne) sowie über die Modalitäten der Benutzung dieser Leistungen informiert, wurde an alle Haushalte verteilt:

Man wird darin davon unterrichtet, daß man spätestens einen Tag vorher durch einen kostenlosen Anruf mitteilen muß, daß man mitfahren möchte:

Diese Verpflichtung zur vorhergehenden Anmeldung erscheint sehr sinnvoll zu sein: damit ist die Kapazität des Fahrzeugs bestimmt, das das mit der Durchführung dieser Personenbeförderung beauftragte Unternehmen einsetzen muß, sowie auch die endgültige Fahrtstrecke: in Dörfer, von denen keine Anforderungen eingegangen sind, braucht man keine Abstecher zu machen.

Uns, die wir in Maderuelo leben, interessiert am meisten diese Strecke, die uns nach Riaza bringt, der Kreishauptstadt:

Hier einige derer, die sich heute für diese Fahrt angemeldet haben, gegen 8:45 h morgens auf die Ankunft des Autobusses bei der Bushaltestelle Maderuelo wartend:

Er kam praktisch pünktlich an, zur Freude der Fahrgäste, die an diesem Wintermorgen auf seine Ankunft warteten.

Und was in diesen Zeiten unglaublich erscheint: die etwa 35 km lange Fahrt von Maderuelo nach Riaza kostet hin und zurück nicht mehr als 1 EUR pro Person!