Freitag, 27. Februar 2009

Rückkehr nach München / III

Ich wiederhole, daß das Hotel in Bordeaux sehr gut, nämlich nahe beim Bahnhof, gelegen ist, mit einer Haltestelle der neuen Straßenbahn gegenüber:

Morgens auf der Rue de Tauzia zum Bahnhof gehend, rechts interessante Häuser:

Am Bahnhof angekommen, leuchtet rechts in der Morgensonne das Café du Levant:

Um 10:30 h fährt der Zug ab und bring uns in weniger als 7 1/2 Stunden nach Straßburg. Dort reicht die Zeit, um ins Café du Leffe gegenüber zu gehen. Anschließend Fortsetzung der Reise im Hochgeschwindigkeitszug nach Stuttgart.

Dort eine weitere Pause, und Anlaß, über die Lust der Deutschen zu stolpern, nicht nur ihre eigene Sprache zu malträtieren, sondern auch die der anderen:

Ankunft in München (Hauptbahnhof) gegen 0:30 h; ein leichter Schreck, weil die U-Bahn streikt. Aber noch fährt die S-Bahn, derart, daß wir um 1:15 h zu Hause sind.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Rückkehr nach München / II

Bis zur Abfahrt des Zuges nach Irún gegen Mittag bleibt Zeit für einen Rundgang durch Zumárraga, mit dem Gedanken, eine Baskenmütze zu kaufen etc..- Heute, Donnerstag, sind es noch 3 Tage bis zu den Parlamentswahlen von Euskadi (oder des Baskenlandes). Es überrascht mich, daß man von der Wahlkampagne wenig in den Straßen bemerkt: wenig Plakate gibt es, und die, die es gibt, sind in sehr ordentlicher Weise an eigens dafür errichteten Wänden angebracht:

Daß die Plakate, die um Stimmen für Ibarretxe werben, den derzeitigen baskischen Regierungschef, derart beschädigt sind, das bildet eher die Ausnahme.

Wir gehen die Calle de San Gregorio hinauf zu einem Viertel, das des Blickes auf die Berge des Goierri (so heißt diese Gegend der Provinz Gipuzkoa) wegen anziehend ist, ebenso aber auch seiner Atmosphäre wegen, die anders ist als die im Stadtzentrum:

Zurück im Zentrum von Zumárraga (oder besser im Zentrum des Bereichs, den die zwei nur durch den Fluß Urola getrennten Städte - ca. 10000 Einw. - und Urretxu - ca. 7000 Einw. - bilden) nimmt man noch etwas von der Bausubstanz früherer Zeiten wahr:

Im Vorbeigehen sehe ich ein Plakat, das zu einer Theatervorführung in der nahegelegen (ca. 10 km) Stadt Bergara einlädt und das ich irgendwie nett fand:

Des nur in Baskisch geschriebenen Textes wegen wird sich keiner, der dieser Sprache nicht mächtig ist, dazu verleiten lassen, sich diese Vorstellung von "Les Misérables" ansehen zu wollen ...
Zur angesagten Zeit Abfahrt mit dem Zug Richtung Irún - nur bis Irún, weil der Nahverkehrszug dort endet - wie eh und je - und nicht die ca. 3 km bis zur französischen Station Hendaye weiterfährt, den Grenzfluß Bidasoa überquerend; ob 's zuviel ist, mehr Verflechtung der Bahnsysteme Spaniens und Frankreichs zu wünschen?

Es ist also erforderlich, auf die Schmalspurbahn umzusteigen, was auch nicht gerade leicht ist, da man mehrere hundert Meter mit allem Gepäck laufen muß, um zum Bahnhof der Schmalspurbahn (Eusko Trenbideak) zu gelangen, der über die Grenzbrücke fährt und einen damit nach Hendaye bringt.- Umso besser, daß man es jüngst im Bahnhof Irún geschafft hat, Vorkehrungen zu treffen, die dieses Umsteigen beträchtlich bequemer werden lassen:

Schließlich läßt sich in Hendaye im Zug Platz nehmen, der fertig ist zur Ausfahrt in Richtung Bordeaux:

In Bordeaux wenig mehr als 100 m zu Fuß vom Bahnhof zum Hotel, das mir zur Übernachtung zwischen zwei Zügen als sehr empfehlenswert erscheint.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Rückkehr nach München

Es ist inzwischen möglich, via Internet, also ohne das Haus zu verlassen, praktisch alle Eisenbahnfahrkarten zu kaufen, die man braucht, um von Aranda de Duero (der Maderuelo nächstgelegenen Bahnstation) nach München zu fahren. Das ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern auch des Preises, denn die Eisenbahnverwaltungen belohnen einen dafür, daß man nicht am Fahrkartenschalter vorbeikommt.

ES gab nur ein Problem: zwischen Dezember 2008 und Februar 2009 konnte man keine Fahrkarten der RENFE (der Spanischen Eisenbahnen) mit der Kreditkarte kaufen. Auf meine Reklamation hin wurde mir mitgeteilt, daß das Fahrkartenverkaufsystem keine Kreditkarten akzeptiert, die von ausländischen Banken (das war mein Fall) ausgestellt sind. Aber ich versuchte es trotzdem einige Tage später, und wunderbarerweise funktionierte die Benutzung meiner Kreditkarte zum Bezahlen ...

Die Fahrkarten, die ich für die Reise von Aranda de Duero nach München kaufte:

Aranda de Duero --> Burgos: 10,40 EUR (Estrella-Tarif)

Burgos --> Zumárraga: 13,50 EUR (Estrella-Tarif)

Zumárraga --> Irún: 1,70 EUR (mit "Tarjeta dorada" (für Leute über 60); Nahverkehrszug, etwa anderthalb Stunden für die Fahrt)

Irún --> Hendaye: 1,30 EUR (tren de vía estrecha, alrededor de 5 minutos de viaje)

Hendaye --> Bordeaux: 14,70 EUR (mit der Karte "Carte Senior" der französischen Bahnen)

Bordeaux --> Straßburg: 22,00 EUR (nicht weniger als 7,5 Stunden Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug!)

Straßburg --> Stuttgart: 19,00 EUR

Stuttgart --> München: 31,00 EUR

Die Summe der Preise dieser Fahrkarten, das heißt: der Gesamtpreis der Reise von Aranda de Duero nach München, betrug: 113,60 EUR, wovon 16,40 EUR auf Ermäßigungen für ältere Leute gehen, wofür man für die spanischen Strecken die "Tarjeta dorada" (5 EUR pro Jahr) und für die französischen Strecken die "Carte Senior" (56 EUR pro Jahr) braucht.

Entgegen meiner Befürchtung befand sich die Station von Aranda de Duero

in ziemlich gutem Zustand; es gibt sogar einen Fahrkartenschalter, der um 16:15 h für die Reisenden öffnet, die den um 16:33 h nach Burgos abgehenden Zug nehmen wollen; die einzigen, die heute freilich auf den Zug (den einzigen des Tages, siehe meine Reportage zur Wiedereröffnung der Strecke nach 5 Monaten der Einstellung des Verkehrs) warten, sind wir zwei.

Die vor einer Reihe von Jahren erfolgte Renovierung der Station bemerkt man noch, wie zum Beispiel an dieser modernen Glastür, des Ausgangs der Bahnhofshalle auf die Bahnsteige:

Einige wenige Zeugen der Vergangenheit sind noch erhalten, wie diese Uhr:

Auf dem Bahnsteig sieht man diesen schönen Deckel, der nicht etwa zum Abwassersystem gehört, sondern, wie seine Aufschrift (SICE) zeigt, zu Installationen der "Sociedad Ibérica de Construcciones Eléctricas, S.A." (Iberische Gesellschaft für Elektro-Einrichtungen A.G.):

(Bei der Abfassung dieses Tagebuch-Eintrages stieß ich auf ein anderes Netz-Tagebuch, das sich ausschließlich mit den Kanal- und Abwasserdeckeln befaßt.

Der - allerdings extrem kurze - Zug aus Madrid kommt mit einer Verspätung von nur wenig mehr als 10 Minuten an; überraschend ist die außerordentliche Langsamkeit, mit der der Zug das letzte Kilometer bis zum tatsächlichen Halten zurücklegt. Der Stationsvorsteher, wir zwei und ein weiterer mit der Eisenbahn zu tun habender Herr erwarten den Zug: mit ihm kommentieren wir die desolate Situation dieser Strecke, und bevor er sich seine Zigarette ansteckt, stellt er klar, daß dieses Übel nichts mit der Konkurrenz der Autos zu tun hat, sondern daß es Ergebnis des Desinteresses der verantwortlichen Politiker sei.

Im Zug gibt es jetzt 14 Reisende der 2. Klasse ("turista") und weitere 2 der 1. Klasse ("preferente"). Das sind viele, wenn man berücksichtigt, daß es am 26. Januar (dem Tag der Wiedereröffnung der Strecke) sowie am 19. Februar nur einen einzigen Reisenden gab.

Es gibt einen Speisewagen, der aber trotz seiner modernen Gestaltung (zu der offensichtlich das Fehlen von Sitzen gehört, wie ich es hinterher auch in den französischen Zügen beobachtet habe ...) und der Bedienung durch einen freundlichen Kellner des ausgesprochen Mangels an Kundschaft wegen etwas traurig macht:

Mit einer Verspätung, die nicht über die hinausging, die er schon beim Eintreffen in Aranda de Duero hatte, trifft der Zug im Bahnhof Burgos Rosa de Lima ein: das ist der neue Bahnhof von Burgos, nördlich der Stadt, 8 km von ihr entfernt und im Dezember 2008 eingeweiht.

Warum Burgos Rosa de Lima und nicht bloß Burgos? Des Beschlusses der spanischen Regierung wegen, alle neuen Bahnhöfe nach Personen zu benennen, die von Bedeutung für die neuere spanische Geschichte sind. Ein Beschluß, den ich für wenig glücklich halte. Denn ich befürchte, daß es eines Tages, je nach dem, wie die Regierung wechselt, einen nach Fraga Iribarne benannten Bahnhof geben wird, so, wie wir in Deutschland einen Flughafen (den von München) haben, der sich "Franz Josef Strauß" nennt. Womit ich freilich nicht gesagt haben will, daß diese beiden politischen Figuren mit einer ziemlich fragwürdigen Laufbahn etwas mit Rosa de Lima zu tun haben!

Die, die wir den Bahnhof Burgos (den von früher) seit Jahrzehnten kennen, bedauern den Wechsel. Wenn man aus der Bahnhofshalle nach draußen schaut sieht man eine ungastliche Landschaft:

Heraustretend und nach links blickend:

Das heißt: ein Bahnhof zwischen Kränen und Baustellen und Autos und Äckern und ohne Blick auf die Türme der Kathedrale ...

Der Zug zur Weiterfahrt kam fast pünktlich an, derart, daß wir zur vorgesehenen Zeit in Zumárraga ankamen und es dort nicht nur Zeit gab, sich sich in der in Urretxu gelegeben Pension von immer einzuquartieren, sondern auch einen abendlichen Spaziergang zum Viertel San Gregorio in Zumárraga zu machen und zu einem abschließenden Wein im "Batzoki" (so etwas wie "Parteilokal") der PNV ("Partido Nacionalista Vasco", Nationalistische Baskische Partei) der gleichen Ortschaft einzukehren.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Fahrt in den Winter und zurück

Es scheint, daß die härteste Phase des Winters vorüber ist, und eine gute Wettervorhersage macht Lust zu einem Ausflug ins Gebirge, mit der Idee, es über den Puerto de la Quesera, oberhalb von Riaza, zu überwinden und bis Majaelrayo (Provinz Guadalajara) zu fahren.

Bis zum Paß hin ist die Straße sehr gut, aber am Paß (etwas höher als 1700 m gelegen) plötzlich der Zwang zu halten:

Nach rechts blickend sieht es so aus:

... und weiter nach links schauend, in Richtung der Fortsetzung der Straße nach Majaelrayo, so:

Folglich: das Auto wenden, um die Straße herunterfahren zu können, die nun selbstverständlich keine Überraschungen mehr bereithalten kann, weil wir sie ja gerade bis hierher befahren haben:

Auf der etwa 700 m tiefer gelegenen Hochebene angekommen glaubt man sich in einer anderen Welt, scheinbar bereits mit den Farben des Frühlings gezeichnet: